Samstag, 6. Oktober 2012

27.10.: Gegen ProNRW und religiösen Fundamentalismus!

Für den 27.10.2012 hat der sonst eher inaktive Wuppertaler Kreisverband der rechten Partei „ProNRW“ einen Aufmarsch gegen die geplante Erweiterung der DITIB-Moschee [1] in Wuppertal angemeldet.

Die im Jahr 2007 gegründete Partei „ProNRW“ tarnt ihren völkischen Rassismus als „Islamkritik“, dabei stets bedacht gutbürgerlich aufzutreten. Damit stellt sie keinen Einzellfall dar: überall in Europa bildet sich eine Art „neue Rechte“, die versucht über rassistische und kulturrelativistische Ressentiments Wähler_innen zu erreichen. „ProNRW“ spricht sich öffentlich gegen Neonazis aus, jedoch kommen immer
wieder aktive Neonazis zu ihren Demonstrationen und einige ihrer Führungsmitglieder nachweislich aus der Neonaziszene. So bekannte sich die Wuppertaler Vorsitzende Claudia Gerhardts noch 2010 dazu, die NPD zu wählen. Damals trat sie in einem Wahlwerbespot zur Landtagswahl mit dem Slogan „Ich wähle NPD, damit mein Kind bei uns eine Zukunft hat“, auf[2].

Angst schüren

„ProNRW“ setzt darauf, Angst zu schüren und dadurch neue Wähler_innen für sich zu gewinnen. So halluzinieren sie sich eine angeblich stattfindende „Überfremdung“ herbei und stützen ihre Thesen –wenn überhaupt- auf Einzelfälle. Damit einhergehend warnen sie davor, dass „die Deutschen“ bald aussterben würden, schuld daran sei der Islam, der den „westlichen Werten“ nicht gerecht werde. Ihre Agitationsversuche gipfeln dann in offen rassistischen Texten und Beschimpfungen, wie z.B. aktuell als die Wuppertaler Vorsitzende Claudia Gerhardt, Peter Jung öffentlich als „Türken-Peter“ bezeichnete. Anlass dafür war eine Rede Jung´s in der er aussagte, der Islam gehöre zu Wuppertal.

Umtriebe der Rader Neonazis

Aber nicht nur Führungsmitglieder der Partei verraten des Öfteren ihr eigentliches, rassistisches Weltbild. Beispielsweise tritt im Raum Radevormwald seit langem eine Gruppe Jugendlicher Rechter auf, die oft durch Sachbeschädigungen und Übergriffe auffällt. Diese entstand aus der „ProNRW Jugend Radevormwald“, in der Tobias Ronsdorf, führender Kopf der Gruppe, Mitglied war und eine Zeit lang sogar für „ProNRW“ in Radevormwald kandidierte. Aus dieser gründete sich mit Hilfe der Wuppertaler Neonazis dann der rechte „Freundeskreis Rade“, der keinen Hehl mehr aus seinem Bezug zum Nationalsozialismus machte. Dieser geriet oftmals durch Überfälle auf (vermeintliche) linke und andere nicht in ihr Weltbild passende Personen in die Schlagzeilen. So etwa im Februar 2011: Neonazis klebten Sticker an ein Wohnhaus, versuchen in selbiges einzudringen und attackieren kurz darauf dessen Bewohner[4]. Dieselben Personen gehen regelmäßig auf neonazistische Aufmärsche, unterhalten gute Kontakte zur Wuppertaler Neonaziszene und tauchen auch immer noch auf Demonstrationen von „ProNRW“ auf. Anfang diesen Jahres waren dann der „Freundeskreis Rade“ und „ProNRW“ von massiven Razzien betroffen, bei denen diverse Waffen und NS-verherrlichende Propaganda beschlagnahmt wurde. Auch dies belegt die engen Kontakte zwischen „ProNRW“ und regionaler Neonaziszene.

Öffentliche Aktionen

Bei ihren Aufmärschen, „Kongressen“ und Kundgebungen laden sie immer wieder andere europäische Rechte ein, so luden sie zum Beispiel 2009 & 2010 die belgische Partei „Vlaams Belang“ zu ihren „Antiislamkongressen“ ein. Diese ging aus dem sogenannten "Vlaams Blok" hervor, der 2004 vom obersten belgischen Gericht Rassismus bestätigt wurde und dadurch aus jeglicher öffentlichen Finanzierung ausgeschlossen wurde. Damals wurden „ProNRW“ und ihre teils extra aus Europa angereisten Freund_innen trotz einem riesigen Polizeiaufgebot, von mehreren tausend Gegendemonstrant_innen blockiert. Aber auch sonst werden ihre Aktionen meist ein totales Desaster: Ob sie großkotzig ankündigen mit hunderten zu demonstrieren und trotzdem nur eine Handvoll Rassist_innen kommen oder sie schlicht nicht auf ihre Plätze kommen da Gegendemonstrant_innen vor ihnen da waren. Wenn sie es doch einmal schaffen, werden ihre Reden oftmals durch Gegenprotest übertönt.

Einheitsfront gegen Neonazis?

Das ist super. Nicht so super ist jedoch die Tatsache, dass meist auch reaktionäre Kräfte wie „graue Wölfe“ (türkische Nationalist_innen), andere Volksfreunde und neuerdings Salafisten unter den Gegendemonstrant_innen sind oder den gesamten Protest darstellen. Letztere stellen einen der radikalen Flügel des Islams dar. Sie machten mit bundesweiten Koran-Verteilungen auf sich aufmerksam, machen sich für die Einführung der Scharia stark und zeichnen sich durch Gewalt und Einschüchterungsversuche gegen Andersdenkende aus.
Noch mehr kotzt uns dabei das allgemeine schweigen von ach so emanzipatorischen Antifaschist_innen und deutschtümelnden Gegendemonstrant_innen, frei nach dem Motto „Bunt statt braun“, an. Anscheinend ist der deutschen Linken alles lieb, solange es „gegen Rechts“ geht. Dies gipfelt dann meist in „Nazis raus!“-Rufen (eine Abänderung der Naziparole „Ausländer raus!“) und einer Zusammenarbeit mit sonst verpöhnten etablierten Parteien.

Konsequenter Antifaschismus

So wird dann eine Einheitsfront gebildet, egal wie die Partner_innen in dieser ticken und wie sehr man diese sonst hasst. Dies ist jedoch der falsche Lösungsansatz. Ein konsequenter Antifaschismus muss eben nicht nur Neonazis, sondern auch ihre Vordenker_innen und andere reaktionäre Kräfte bekämpfen.

Kommt also am 27.10.2012 nach Wuppertal und demonstriert gegen ProNRW und religiösen Fundamentalismus!

Fußnoten:

[1]: WZ zur Moschee-Erweiterung
[2]: NRWRechtsaußen zu Claudia Gerhardt
[3]: NRWRechtsaußen zu Gerhardts Aussage
[4]: AOW zu Neonaziangriff am 27.02.2011

Mittwoch, 12. September 2012

Samstag: NPD-Kundgebung verhindern!

Am Samstag, den 15.09., wollen der NPD-Kreisverband Wuppertal und eine sog. "Ragnarök Crew" in Wuppertal eine Kundgebung, gegen den Euro und Repression, abhalten. Der von den Neonazis angepeilte Ort ist der Wichlinghauser Markt. Beginnen soll diese um 12:00h.

Das Bündnis "Wuppertal gegen Rechts" hat für 12h eine Gegenkundgebung am Wichlinghauser Markt angemeldet. Weiter berichtet das "Bündnis für Demokratie und Toleranz", die Neonazikundgebung würde in direkter Nähe stattfinden, jedoch nicht auf dem Wichlinghauser Markt: "Die Neonazikundgebung ist trotzdem noch aktuell, wird aber voraussichtlich im Bereich der Sparkasse oder der Stadtbibliothek an der Wichlinghauser Str. und somit in der Nähe des Wichlinghauser Markts stattfinden."

Wir rufen dazu auf den Neonazis eine Abfuhr zu erteilen. Des Weiteren werden wir am Samstag in Zusammenarbeit mit dem Infoportal Wuppertal einen Ticker stellen. Diesen findet ihr unter https://twitter.com/InfoportalWPT

Kommt am Samstag nach Wuppertal!

Update: Die NPD-Kundgebung ist angemeldet!

Freitag, 24. August 2012

Samstag: Neonaziaufmarsch verhindern!


Wie am Dienstag bekannt wurde, planen Neonazis aus der Region eine Kundgebungstour durch NRW. Bereits letztes Jahr führten Neonazis eine solche durch. Damals waren zwei Reisebusse und einige Transporter unterwegs. Diese trafen sich dann in Leverkusen zu einem gemeinsamen Aufmarsch. Die Bustour soll der Mobilisierung zum sog. „nationalen Antikriegstag“ dienen.

Die Tour sollte eigentlich – so auch schon letztes Jahr – geheim bleiben, allerdings gelang dies den Neonazis erneut nicht. Ihre Taktik, Aufmärsche & Kundgebungen nicht öffentlich anzukündigen dient einem gewollten Ausbleiben von Gegenprotesten. Leider ging diese letztes Jahr weitgehend auf, nur in wenigen Städten gab es überhaupt Protest.

In einem Artikel von „NRW-Rechtsaußen“ hieß es am Dienstag, dass Neonazikundgebungen u.a. in Gummersbach und Wuppertal geplant sind. Anmelder für die Gummersbacher Kundgebung sind wie in Wuppertal die „Nationalen Sozialisten Wuppertal“. Diese wurde für 17-19h angemeldet. Danach wollen sie in Wuppertal demonstrieren, angemeldet haben sie für 18-22h, warscheinlich in Wuppertal-Vohwinkel.

Dies darf nicht einfach so hingenommen werden! Das Bündnis „Wuppertalgegen rechts“ mobilisiert für 17h auf den Lienhardplatz in Vohwinkel. Wir schließen uns diesem Aufruf an und werden von dort aus die Neonazis stören!

Update: Die Wuppertaler Polizei hat nun bekannt gegeben, dass der Aufmarsch am Lienhardplatz in Vohwinkel beginnen soll. Also: Lasst uns den Neonazis zuvorkommen - 17h Lienhardplatz!

Montag, 20. August 2012

"Beenie Man" in Wuppertal!

Am morgigen Dienstag, den 21.08.12, findet im Wuppertaler U-Club ein Konzert mit dem homophoben Dancehall-Artist „Beenie Man“ statt. Es ist nicht das erste Mal das in Wuppertal homophobe Konzerte stattfinden können: Erst im November 2011 bot der Wuppertaler Bloomclub „Elephant Man“, der ebenfalls immer wieder aufgrund seiner Aufrufe zur Gewalt gegenüber homosexuellen auffiel/auffällt, eine Bühne. Ein weiterer „Elephant Man“-Auftritt fiel aufgrund eines fehlenden Visums aus, jedoch wurde angekündigt das Konzert zu wiederholen.
Auch der morgige Konzertort, der "U-Club" bietet immer wieder homophoben und sexistischen Sänger_innen eine Bühne: So spielte hier z.B. 2009 "Sizzla"[1], der auch als Verfechter der sogenannten "Battymantunes" gilt.

"I'm dreaming of a new Jamaica, come to execute all the gays"
-Beenie Man

Beenie Man gibt sich wie andere bekannte Reggae/Dancehall-Acts geläutert, man solle ihn nicht für 20 Jahre alte Texte verurteilen. Jedoch rief er beispielsweise 2009 noch in Uganda dazu auf, Schwulen die Kehle aufzuschneiden[2].

Kommt morgen ab 19h vor den U-Club und protestiert gegen "Beenie Man", den "U-Club" und Homophobie & Sexismus im Alltag!

[1]: http://uclubdichtmachen.blogsport.de
[2]: http://www.pinknews.co.uk/2009/12/09/pepsi-regrets-supporting-homophobic-beenie-man-concert/

Wegbeschreibung:

Ab Bahnhof Wuppertal-Steinbeck:

https://maps.google.de/maps?saddr=Wuppertal-Steinbeck,+Wuppertal&daddr=Friedrich-Ebert-Stra%C3%9Fe+191,+Wuppertal&hl=de&ie=UTF8&sll=51.24898,7.137235&sspn=0.018186,0.052314&geocode=FTYGDgMdz_VsACmFONAZUta4RzFepPYbUfnj4w%3BFSD-DQMd7qtsACkh5Hh_-da4RzFozjuI3OFMog&oq=wuppertal+steinbeck+bahnhof&dirflg=w&mra=ls&t=m&z=16

Alternativ könnt ihr auch vom Hauptbahnhof mit dem SchwebebahnExpress Richtung Vohwinkel fahren. Dies ist der Schienenersatzverkehr der Schwebebahn. Eure Station ist dann Westende, von da müsst ihr noch einige Meter zurücklaufen.

Freitag, 27. Juli 2012

Antisexismus Tage Wuppertal 10.-12. August '12

Einladungstext:

Vom 10.-12.August finden in Wuppertal die Antisexistischen Tage statt.
Aus gegebenem Anlass scheint uns die Zeit reif, für einen Austausch und
verschiedene Workshops rund um Antisexismus. Wir freuen uns über eine
rege Beteiligung und viele spannende Workshops. Wenn du/ihr etwas
beitragen möchtet, ist das sehr willkommen!! Workshops, Kultur oder was
leckeres zu Essen, alles was die Tage spannend und nett machen. Die Tage
leben von dem was alle einzelnen dazu beitragen, also überleg dir was
oder komm einfach so.

Mehr Infos findet ihr unter: http://antisexismustagewpt.blogspot.de/ 

Montag, 16. Juli 2012

Don´t be a maybe!

Gegen den Naziaufmarsch am 1. September 2012 in Dortmund

Am 1. September 2012 wollen Hunderte Neonazis aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern in Dortmund aufmarschieren.
Anlass ist der von den Dortmunder Neonazis etablierte sogenannte „Nationale Antikriegstag“. Die Dortmunder Neonazis ignorieren den historischen Bezugspunkt dieses Gedenktages und versuchen ihn für ihre geschichtsrevisionistische und rassistische Propaganda öffentlichkeitswirksam zu nutzen, indem sie beispielsweise meinen, “ein Zeichen gegen imperialistische Kriegstreiberei und Aggressionskriege” setzen zu wollen.
Seit Ende der fünfziger Jahre wird in Deutschland am 1. September traditionell der “Antikriegstag” oder “Weltfriedenstag” begangen, um an den Beginn des Zweiten Weltkriegs zu erinnern. Am 1. September 1939 griff die deutsche Wehrmacht Polen an und startete mit diesem Septemberfeldzug einen Vernichtungskrieg, der über 50 Millionen Menschen das Leben kostete.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Elephant Man erneut in Wuppertal

Update: Der "Bloomclub" lässt seit gestern Abend verlauten das "Elephant Man" kein Visum bekommen hat und das Konzert somit ausfällt. Allerdings kündigen sie an, dass das Konzert demnächst nachgeholt wird. Wenn ein Termin bekannt wird, veröffentlichen wir diesen hier.

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Der homophobe Hasssänger “Elephant Man” soll morgen, den 8.6.2012 erneut im “Bloomclub” in Wuppertal auftreten.
In seinen Texten ruft er offen zu Hetzjagdten und Mord an Homosexuellen auf:
 Wir mögen keine schwulen Männer, wir wollen keine Schwulen … verbrennt sie, erschießt sie, ergreift ihn und reißt ihm die Fingernägel aus, schlagt ihn mit einem Knüppel […]
 (aus “We nuh like Gay”)

Genieß unseren Tanz und verbrenn einen Schwulen.
Tritt auf ihm rum wie auf alten Kleidern.
 Genieß unseren Tanz und zertrete einen Schwulen.
 (aus “log on”)

Schon Ende 2011 hatte “Elephant Man” einen Auftritt in Wuppertal, ebenfalls im “Bloomclub”. Schon damals zeigten sich die Clubbetreiber_innen trotz eines großen Protests von verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen nicht einsichtig und rechtfertigten den Auftritt damit, dass sie selber Homosexuelle beschäftigen würden und dass der Hasssänger die besagten Lieder (Battyman Tunes) nicht spielen würde.

Erneut zeigt der “Bloomclub” mit dem Auftritt des homophoben “Künstlers” das ihnen die Kritik egal ist und dass ihnen ihr Profit wichtiger ist als die Anerkennung von Menschenrechten.
Mit dem erneutem Auftreten des Sängers in ihrem Club beziehen die Betreiber_innen und Besucher_innen eine klare Stellung: Sie stehen hinter den Texten von “Elephant Man”, seiner Homophobie und seinem Sexismus. Denn ein bloßes Auslassen der homophoben “Songs” oder auch nur Textstellen heißt nicht, das der “Künstler” nicht mehr homophob ist oder die Kirtik eingesehen hat. So werden, selbst wenn die Textstellen ausgelassen, diese vom Publikum für die Interpreten mitgesungen.
Das den Besucher_innen bewusst ist was gesungen wird zeigen auch die immer wieder aufkommenden Kommentare von Konzertbesucher_innen, wie z.B. beim “Elephant Man”-Auftritt 2011, als diese Gegendemonstrant_innen u.a. als “Schwuchteln” bezeichneten.

Das immer wieder aufkommende “Argument”, die homophoben Texte seien “nicht so gemeint” und gehörten zur Kultur der Acts, ist rassistisch und kulturrelativistisch. Damit werden Menschen mit einer als gemeinsam ausgemachten “Heimat” & Kultur als nicht intelligent genug dargestellt, um sich selbst zu reflektieren.

Wir rufen dazu auf, mit uns und vielen anderen, gemeinsam gegen den Auftritt von “Elephant Man” zu protestieren. Treffpunkt dafür morgen (Freitag, 08.06.) um 20h vor dem “Bloomclub”, Alte-Freiheit Wuppertal-Elberfeld (150m vom HBF entfernt!). Kommt zahlreich, bringt Transparente und Fahnen mit!


*Weiterführende Infos unter http://uclubdichtmachen.blogsport.de*